Soziale Angst.

Soziale Phobie

 

Soziale Phobie, auch als soziale Angststörung bekannt, ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das Leben von sehr vielen von Menschen beeinflusst. Diese Störung betrifft nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern kann auch erhebliche Auswirkungen auf die soziale Interaktion, berufliche Möglichkeiten und die Lebensqualität im Allgemeinen haben. In diesem Bericht werden wir die Grundlagen der sozialen Phobie, ihre Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten untersuchen.

 

Definition und Beschreibung

 

Die Soziale Phobie ist eine Angststörung, bei der Betroffene übermäßige Angst und Nervosität in sozialen Situationen empfinden. Dies können alltägliche Situationen sein, wie Gespräche mit Fremden, Vorstellungsgespräche, öffentliche Reden oder das Essen in der Öffentlichkeit. Die Angst kann so intensiv sein, dass sie zu Vermeidungsverhalten führt. Betroffene ziehen sich zurück, vermeiden soziale Interaktionen, um unangenehmen Gefühlen zu entgehen. Teilweise führt diese Erkrankung zur vollständigen Isolation.

 

Symptome

 

Die Symptome der sozialen Phobie können von Person zu Person variieren, aber sie umfassen häufig:

 

  1. Intensive Angst vor sozialen Situationen: Betroffene fühlen sich ängstlich und nervös, wenn sie sich mit Fremden unterhalten müssen, sich in alltäglichen Situationen mit Unbekannten befinden oder sich ihnen nähern. Das kann das Einkaufen sein, der Stopp an der Tankstelle oder eine Unterhaltung im Geschäft oder dem Restaurant.
  2. Vermeidungsverhalten: Um die Angst zu lindern oder gar nicht erst aufkommen zu lassen, vermeiden viele Menschen mit sozialer Phobie bestimmte Aktivitäten oder Situationen, die sie als stressig empfinden und ziehen sich immer mehr zurück.
  3. Körperliche Symptome: Zu den körperlichen Symptomen können Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Übelkeit und Atemnot gehören.
  4. Negative Gedanken: Betroffene haben oft negative Gedanken über sich selbst und ihre sozialen Fähigkeiten. Sie tragen die Sorge in sich, sich vor anderen peinlich zu verhalten oder sich zu blamieren.

 

Ursachen

 

Die genauen Ursachen der sozialen Phobie sind komplex und können eine Kombination von Faktoren beinhalten, darunter:

  1. Genetik: Es gibt Hinweise darauf, dass die Veranlagung zur sozialen Phobie vererbt werden kann.
  2. Biologische Faktoren: Ungleichgewichte in bestimmten Neurotransmittern im Gehirn, insbesondere Serotonin, wurden mit sozialer Phobie in Verbindung gebracht.
  3. Umweltfaktoren: Traumatische oder peinliche soziale Erfahrungen in der Kindheit können die Entwicklung einer sozialen Phobie begünstigen.
  1. Soziale Faktoren: Der Druck in unserer Gesellschaft, soziale Normen zu erfüllen, kann zu sozialer Phobie beitragen. 

 

Die COVID-19-Pandemie, die durch das Coronavirus (SARS-CoV-2) verursacht wurde, hat erhebliche Auswirkungen auf die soziale Angst und das allgemeine psychische Wohlbefinden vieler Menschen weltweit gehabt. Diese Auswirkungen können je nach individuellen Umständen variieren, aber einige häufige Einflüsse auf soziale Angst sind:

  1. Isolation und soziale Distanzierung: Die Pandemie zwang Menschen dazu, soziale Kontakte zu reduzieren oder zu vermeiden, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Für Menschen mit sozialer Angst könnte dies zu Beginn paradoxerweise eine gewisse Erleichterung bieten, da sie weniger sozialen Situationen ausgesetzt waren. Allerdings führten die langfristige Isolation und soziale Distanzierung bei vielen Menschen zu einem Anstieg der Einsamkeit und sozialen Ängsten.
  2. Verstärkung von Ängsten: Die Berichterstattung über die Pandemie, die Gesundheitsrisiken und die Unsicherheit über die Zukunft trugen dazu bei, bestehende Ängste zu verstärken und bei vielen Menschen neue Ängste und Sorgen auszulösen. Dies könnte dazu führen, dass Menschen mit sozialer Angst noch ängstlicher werden und sich verstärkt Sorgen über die soziale Interaktion machen.
  3. Einschränkung von Behandlungsmöglichkeiten: Die Pandemie beeinträchtigte den Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung und Therapie. Viele Therapeuten wechselten zu Online-Therapie, was nicht für jeden Menschen effektiv ist. Für einige Menschen mit sozialer Phobie war die Vorstellung von Videoanrufen oder Online-Therapiesitzungen beängstigend oder unangenehm.
  4. Veränderung der sozialen Normen: Die Pandemie führte zu Veränderungen in den sozialen Normen, wie z. B. das Tragen von Masken und die Vermeidung von physischem Kontakt. Diese Veränderungen könnten für Menschen mit sozialer Angst neue Unsicherheiten und Ängste ausgelöst haben.
  5. Rückkehr zur Normalität: Mit der Lockerung von Beschränkungen und der Rückkehr zu sozialen Aktivitäten könnten Menschen mit sozialer Angst erneut mit Herausforderungen konfrontiert sein. Die Wiederaufnahme sozialer Interaktionen nach langer Isolation kann Angst und Unsicherheit hervorrufen.

 

Behandlungsmöglichkeiten

 

Es ist wichtig zu beachten, dass soziale Phobie eine behandelbare Erkrankung ist. Die gängigsten Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

  1. Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine der effektivsten Formen der Psychotherapie zur Behandlung von sozialer Phobie. CBT hilft den Betroffenen, ihre Gedanken und Verhaltensweisen zu ändern.
  2. Medikamente: In einigen Fällen kann die Verwendung von Antidepressiva oder Anti-Angst-Medikamenten die Symptome lindern.
  3. Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr unterstützend sein.
  4. Entspannungstechniken: Yoga, Meditation und Atemübungen können dazu beitragen, die körperliche und emotionale Spannung zu reduzieren.

 

Schlussfolgerung

 

Soziale Phobie ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen kann. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Hilfe verfügbar ist und dass diese Erkrankung behandelt werden kann. Die frühzeitige Erkennung und Intervention sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen zu ermöglichen, ein erfülltes Leben zu führen, frei von übermäßiger sozialer Angst. Es ist wichtig, dass sowohl die Betroffenen selbst als auch ihre Angehörigen die Zeichen der sozialen Phobie erkennen und professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen, um die bestmögliche Behandlung und Genesung zu gewährleisten.

 

Es ist wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die soziale Angst individuell variieren können. Einige Menschen könnten während der Pandemie eine vorübergehende Linderung erfahren haben, während andere stärker unter den oben genannten Faktoren gelitten haben. In jedem Fall ist es ratsam, Unterstützung bei psychischen Gesundheitsproblemen zu suchen, insbesondere wenn die soziale Angst oder andere psychische Probleme während der Pandemie zugenommen haben. Professionelle Hilfe, Selbsthilfestrategien und soziale Unterstützung können bei der Bewältigung dieser Herausforderungen hilfreich sein. 

 

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